banner presse

1 450Quelle: Kreisboten-Verlag Mühlfellner KG 

Presseartikel lesen mit JPEG oder PDF

jpg icon     pdf icon
  Zum nächsten Artikel 

trennlinie raute

 >> AC/DC in Weilheim wäre ein Wunsch <<
20 Jahre Kini Concerts: Ivan Rebroff stand in Unterwäsche in der Sakristei neben Pfarrer Appel

Weilheim - Eigentlich ist Christian Königer Berufsschullehrer. Doch seit zwanzig jahren findet er die Zeit, Veranstaltungen in Weilheim und Umgebung zu organisieren. Kini Concerts feiert heuer sein 20-jähriges Bestehen. Ein guter Grund, findet Alma Jazbec, den Geschäftsführer zum Kreisboten einzuladen, umd mit ihm ein bisschen über die vergangenheit, das Problem in Weilheim, bekannte Künstler und ihre Wünsche zu plaudern, und herausfinden, warum das IPad für ihn sehr wichtig ist.

Hallo Herr Königer, 20 Jahre Kini Concerts - wie fing es an?
Christian Königer (CK): „Ich arbeitete als Stagehand, also als Bühnenarbeiter, neben meinem Studium bei einer Agentur in Weilheim. Als diese eingestellt wurde, wollte ich die Agentur weiterführen, denn sonst gäbe es keinen Konzertsommer oder weitere Veranstaltungen in Weilheim mehr.“

Was war Ihre erste Veranstaltung und war sie denn erfolgreich?
CK:
„Damals veranstaltete ich im Sommer mit den Golden Gospel Singers in der Kirche. Der damalige Pfarrer Hans Appel erlaubte es mir. Die Hälfte der Gage habe ich dann den Ministranten gegeben. Es kamen 900 Besucher und ich musste noch welche heim schicken.“

Wo sehen Sie Probleme bei der Planung von Veranstaltungen in Weilheim?
CK:
„Das Hauptproblem sind die Orte die Stadthalle ist für größere Events zu klein und für kleinere Artisten zu groß. Akustisch ist es auch schwer dort, wenn man hinten sitzt. Die Hochlandhalle ist im Winter zu kalt. Im Stadttheater ist es schön zu spielen, aber die haben so gut wie keine Termine. Für die Rock-Schiene, wie zum Beispiel STATUS QUO, fehlt es einfach an Möglichkeiten. Die Zusammenarbeit mit der Stadt ist super und sie macht vieles möglich. Aber für größere Veranstaltungen fehlt uns hier der Platz.“

Und wie sieht es mit Open-Air Geschichten aus?
CK:
„2006 hatten wir ja das Haindling Konzert auf dem Marienplatz. Das Wetter war eine Katastrophe. Denkbar wäre vielleicht das TSV Gelände, das ist recht groß für Open.Air Konzerte.“

Mann liest ja oft, dass Künstler außergewöhliche Wünsche haben vor dem Auftritt. Können Sie das bestätigen?
CK: „Also tatsächlich sind die bekanntesten Künstler, wie zum Beispiel Dieter Hildebrandt am bescheidensten. Aber manche Newcomer, die bestellen gleich mal einen 400-Euro Catering und schmeißen die Hälfte dann weg.“

Wenn wir schon beim Ausplaudern sind, was ist den ihr skurilstes Erlebnis gewesen?
CK:
„Ja daran erinnere ich mich sehr gut. Ich hatte einen Gospelchor aus St. Francisco ins Kurhaus Krün eigeladen. Es war Winter und gegen 17 Uhr erreichte mich der Anruf, dass die Sänger einen kleinen Unfall hatten und nicht auftreten werden. Gut dass der Tontechniker Gitarre spielen konnte. Um 19:30 Uhr ging ich auf die Bühne und erklärte den Zuschauern die Situation. Der Tontechniker spielte Lieder von John Denver. Ich dachte, die Leute würden nach kurzer Zeit gehen. Aber sie blieben – eineinhalb Stunden – und sie wollten noch eine Zugabe. Vier Karten wurden an dem Abend zurückgegeben. Die Besucher fanden es genial. Das werde ich nie vergessen. Auch gut war, als Ivan Rebroff beim Umziehen in Unterwäsche in der Sakristei neben Pfarrer Hans Appel stand, und ihn nach Angaben der Kirche fragte. Mit seinen Antworten sang sich Rebroff dann ein. Eine sehr tolle Geschichte.“

Wer hilft Ihnen bei der Arbeit?
CK:
„Meine ganze Familie steht hinter mir. Mein Papa klebt die Plakate, meine Mama kümmert sich um den Ticketverkauf und meine Tochter Sina macht die Ansagen. Sie hat viel Freude daran.“

Sie haben einen Wunsch frei. Wie lautet dieser?
CK:
„Ich hätte einmal gerne AC/DC in Weilheim. Aber das ist nicht machbar, da hier alles zu klein ist.“

Wie bringen Sie Ihren Beruf als Lehrer und Geschäftsführer von Kini Concerts unter einen Hut?
CK:
„Damit!“ sagte er und zeigte auf sein I-Pad. „In den Pausen kann ich E-Mails lesen und schreiben. Außerdem habe ich als Lehrer mehr Ferien und kann mich dann der Arbeit widmen. Es funktioniert prima.“

Wie sieht die Zukunkft von Kini Concerts aus?
CK:
„Es soll laufen wie bisher. Ich mache keine großen Sprünge. Das Geld steht für mich nicht im Vordergrund. Ich freue mich, wenn die Halle voll ist und die Gäste einen tollen Abend hatten. Die Planung und Ideen verwirklichen zu können, das freut mich immer sehr.“

Was steht auf nächstes auf dem Plan?
CK:
„Nun, im November kommt das Pasadena Roof Orchester und im Januar Hans Söllner. Es folgt eine Überraschung, über die ich dann noch sprechen werde.“

Quelle: Kreisbote WM-MUR-Alma Jazbec/ Foto: Privat